Zwei Geistliche gehören dem neu gewählten Europaparlament an.

Der evangelische Pfarrer Jürgen Klute aus Westfalen wird für die Partei Die Linke in das EU-Parlament einziehen, das am 14. Juli erstmals in Straßburg zusammenkommt. In Finnland wurde der orthodoxe Geistliche Mitro Repo als Kandidat der Sozialdemokraten gewählt.

Der 55-jährige Klute ist derzeit Referent der Evangelischen Akademie Bochum, davor war er Sozialpfarrer in Herne. Auf der bundesweiten Liste der Linkspartei stand er auf Platz sechs. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Europawahl erhielt die Linkspartei 7,5 Prozent der Wählerstimmen und kann damit acht Abgeordnete ins Europaparlament entsenden.

Unter den 13 Abgeordneten, die für Finnland in das Europäische Parlament einziehen, befindet sich der suspendierte orthodoxe Priester Mitro Repo (50). Rund 71.000 Vorzugsstimmen sicherten ihm den zweiten Sitz, den die oppositionelle Sozialdemokratische Partei Finnlands errang. Er werde sich für eine menschlicheres Europa einsetzen, kündigte der als »Vater Mitro« bekannte Priester an.

In Finnland zählt die orthodoxe Kirche rund 60.000 Mitglieder, der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands gehören mehr als 80 Prozent der 5,3-Millionen-Bevölkerung an.

Repo war im Mai von der Orthodoxen Kirche Finnlands als Geistlicher suspendiert worden. Ihm wurde für die Dauer seines politischen Mandats untersagt, sein geistliches Amt auszuüben oder Priesterkleidung zu tragen. Ähnlich wie die römisch-katholische Kirche vertritt die orthodoxe Kirche den Standpunkt, Priester seien Diener von allen und könnten deshalb nicht zugleich Vertreter einer politischen Gruppierung sein.

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