Portugal hat im letzten Monat die größten Demonstrationen seit dem Ende der Salazar-Diktatur erlebt. Am 15. September haben sich in Lissabon eine Million Bürger versammelt, um ihre Ablehnung gegen die massiven Sparmaßnahmen der Regierung kund zu tun.

Gleichzeitig wurde die portugiesische Regierung zuletzt u.a. von EZB-Präsident Mario Draghi für steigende Exporte und niedrigere Arbeitskosten gelobt. Die portugiesischen Europaabgeordneten Alda Sousa und Marisa Matias widersprechen: Die Austeritätsstrategie führt ihr Land in die Sackgasse, die Armut steigt dramatisch und selbst das Ziel der Haushaltskonsolidierung wird verfehlt. Im ersten Halbjahr 2012 ist das Haushaltsdefizit auf 6,9 % gestiegen, aufgrund abnehmender Wirtschaftsleistung steigt der Schuldenstand weiter.

Und schlimmer noch: Nach den offiziellen Zahlen der Regierung ist inzwischen gilt jeder 5. Portugiese als arm, mit 43 % ist beinahe die Hälfte der Bevölkerung persönlich von Armut bedroht. Der Trend geht weiter nach unten - die Erwerbslosigkeit ist in Portugal alleine im letzten Jahr um 20 % gestiegen. MEHR IM VIDEO (ENGLISCH)!

1. Mai in Lissabon

• FlickR/ rosava