Libyen-Flüchtlinge wollen eine Chance in Hamburg

FOTOSERIE von JÜRGEN KLUTE aus HAMBURG

28.07.2013
T-Shirts der Kampagne für eine freiwillige Asyl-Anerkennung

Etwa 250 Geschichten der Flucht haben in Hamburg noch kein Ende gefunden. Auf diese Zahl wird die Zahl der aus Libyen geflüchteten afrikanischen Wanderarbeiter geschätzt, die im Juni Italien in Richtung Norddeutschland verlassen haben. Die Regierung der Hansestadt hat die Flüchtlinge bisher nicht anerkannt und tut nichts, um den jungen, gut ausgebildeten und voller Hoffnung steckenden Menschen eine Chance zu bieten, ihr Leben in Hamburg zu meistern. Stattdessen leisten viele Freiwillige und die ev. St. Pauli-Gemeinde wertvolle Hilfe. In der Kirche der Gemeinde finden Nacht für Nacht 70 Flüchtlinge eine Bleibe.

Asuquo Udo, einer der Sprecher der Flüchtlinge und gelernter Journalist

Da die Stadtregierung sich auf geltendes EU-Recht beruft, hat Jürgen Klute Ende Juli das Gespräch mit Vetretern der zuständigen Kommissarin Viviane Reding gesucht. In dem Treffen haben Vertreter der Flüchtlinge ihre Situation geschildert und das Problembewusstsein der Kommission für den Fall geschärft. Die Fotos, aufgenommen in der letzten Juli-Woche bei einem Besuch von Jürgen Klute bei den Flüchtlingen, dokumentieren die aktuelle Situation der Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg"!

Das Konsulat der Hoffnung liegt gegenwärtig in den Räumen der St. Pauli-Gemeinde
Gebetshaus und noch viel mehr... 70 Flüchtlinge schlafen hier Nacht für Nacht, weitere können ihre Kleider hier lagern.
Behelfsmäßige Baderäume vor der St. Pauli-Kirche.
Die beinahe 200 Flüchtlinge, die keinen Platz in der Kirche finden, machen sich jeden Abend auf die Suche nach einem Schlafplatz. Die hygienischen Zustände sind nicht akzeptabel.
Tische, Fensterbrette und Kellerböden dienen als Schlafplätze. Im Herbst droht die Lage der Flüchtlinge noch schlimmer zu werden.
Die Flüchtlinge werben bei der Hamburger Bevölkerung um Unterstützung.
Gemeinsam mit freiwilligen Unterstützern wie Martin Dolzer (mitte) haben die Flüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof ein Info-Zelt aufgebaut